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Am 14. Juli 1786 wird Laurent, ein rätselhaftes Findelkind, dessen Herz in der Taktfrequenz eines Pulsars schlägt, aus den Fluten der Saane gerettet. Schon als Baby murmelt er Primzahlen, altert schnell und entpuppt sich als mathematisches und mechanisches Wunderkind. Doch sein Talent weckt Misstrauen: Im Kloster wird es als Teufelswerk verstoßen, auf einem Bauernhof bringt es Unglück. Er meistert die Uhrmacherkunst im Handumdrehen, übertrifft bald seinen Lehrer Jacquet-Droz, der mit den von Laurent erdachten und gebauten mechanischen Automaten in Menschen- und Tiergestalt Renommee und Vermögen mehren möchte. Doch auch hier kommt es zur Katastrophe. Bei den Mégevands schließlich stürzt sich Laurent in den Wettkampf um die erste Dezimaluhr, die – im Zeichen der Französischen Revolution – eine neue Zeitrechnung einleiten soll. Immer wieder kreuzt Laurent den Weg von Marie, die nach einem wechselvollen Leben – um es gelinde auszudrücken – als Madame Tussaud die Wachsfiguren ihres Vaters berühmt macht. Die Vielzahl der Episoden und Protagonisten raubt einem gelegentlich den Atem, und einzelne Handlungsstränge wirken etwas verloren im Gesamttext. Betschart, dessen Fabulierkunst auf seine Herkunft als Kinder- und Jugendbuchautor verweist, webt kein klassisches, lineares Erzählgeflecht, sondern verschränkt Märchen, historische Panoramen, Anekdoten und Humoresken zu einem opulenten, wild wuchernden und überwältigenden Erzählkosmos. 6. Oktober 2025 |
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