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Autoren Glossen Lyrik

Alvaro Cunqueiro In Gesellschaft des Zauberers Alvaro Cunqueiro
In Gesellschaft des Zau­be­rers. Roman.
Aus dem Spanischen von Elke Wehr.
Insel Verlag, Frankfurt 1992, 198 Sei­ten, ISBN 3-458-16241-0

Der Zauberer Mer­lin, der uns aus der Ar­tus­sa­ge be­kannt ist, ver­brach­te ei­ni­ge Zeit sei­nes Le­bens in Ga­li­cien, im Wald von Es­mel­le, wo sich Din­ge er­eig­nen und Per­so­nen ein­fin­den, an die sich der alte Fe­li­pe am Ende sei­nes Le­bens er­in­nert. Neun­jäh­rig war er dem Meis­ter erst­mals be­geg­net und blieb für die nächs­ten Jah­re in sei­nen Diens­ten als Be­die­ner und Stall­knecht.

Don Merlin und Dona Gi­nev­ra füh­ren ein of­fe­nes Haus, von weit her kom­men die Men­schen, um sich Rat zu ho­len oder um Hil­fe zu bit­ten. Da­run­ter sind aben­teu­er­li­che Ge­stal­ten eben­so wie his­to­risch ver­bürg­te und jede Men­ge phan­tas­ma­go­ri­sche We­sen, de­ren Ge­schich­ten uns Fe­li­pe auf be- und ver­zau­bern­de Art er­zählt.

Die Erzählungen bil­den eine Ket­te phan­tas­ti­scher Er­eig­nis­se, die Zei­ten und jede Lo­gik über­win­den. Elke Wehr, die Über­set­ze­rin, hat das sprach­lich bril­lant um­ge­setzt: "Ich weiß, wie schön sie ist, weil ich den Ma­ler trä­tie­re, der sie por­trä­tier­te, als sie in Ale­xan­dria Musik stu­dier­te, und ich weiß nicht, was das Be­tö­rends­te an ihr ist, die gro­ßen, grü­nen, halb ge­schlos­se­nen Au­gen, die zimt­far­be­ne Haut, die sanf­te Rede des klei­nen Mun­des, die An­mut ih­rer Hän­de mit der Vio­la..." S. 28.

Ein Roman, der von der ers­ten Sei­te an ei­nen Zau­ber ver­brei­tet, dem man sich ger­ne hin­gibt.

Alvaro Cunqeiro Mora (1911-1981) leb­te als Schrift­stel­ler und Jour­na­list in Mon­do­ne­do in Ga­li­cien. Er schrieb in spa­nisch und ga­li­cisch, sein Werk um­fasst Ly­rik, Thea­ter und Pro­sa eben­so wie Über­set­zun­gen. Meh­re­re Li­te­ra­tur­prei­se wur­den ihm zu­ge­spro­chen. Er schöpf­te im­mer wie­der aus der ga­li­ci­schen Sa­gen­welt, sei­ne Pro­ta­go­nis­ten be­we­gen sich in ei­ner Welt, die durch­drun­gen ist von Ma­gie und phan­tas­ti­schen Über­schrei­tun­gen der Rea­li­tät. Lei­der sind nur sehr we­ni­ge sei­ner Wer­ke ins Deut­sche über­tra­gen wor­den.


25. Januar 2025

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