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Der Zauberer Merlin, der uns aus der Artussage bekannt ist, verbrachte einige Zeit seines Lebens in Galicien, im Wald von Esmelle, wo sich Dinge ereignen und Personen einfinden, an die sich der alte Felipe am Ende seines Lebens erinnert. Neunjährig war er dem Meister erstmals begegnet und blieb für die nächsten Jahre in seinen Diensten als Bediener und Stallknecht. Don Merlin und Dona Ginevra führen ein offenes Haus, von weit her kommen die Menschen, um sich Rat zu holen oder um Hilfe zu bitten. Darunter sind abenteuerliche Gestalten ebenso wie historisch verbürgte und jede Menge phantasmagorische Wesen, deren Geschichten uns Felipe auf be- und verzaubernde Art erzählt. Die Erzählungen bilden eine Kette phantastischer Ereignisse, die Zeiten und jede Logik überwinden. Elke Wehr, die Übersetzerin, hat das sprachlich brillant umgesetzt: "Ich weiß, wie schön sie ist, weil ich den Maler trätiere, der sie porträtierte, als sie in Alexandria Musik studierte, und ich weiß nicht, was das Betörendste an ihr ist, die großen, grünen, halb geschlossenen Augen, die zimtfarbene Haut, die sanfte Rede des kleinen Mundes, die Anmut ihrer Hände mit der Viola..." S. 28. Ein Roman, der von der ersten Seite an einen Zauber verbreitet, dem man sich gerne hingibt. Alvaro Cunqeiro Mora (1911-1981) lebte als Schriftsteller und Journalist in Mondonedo in Galicien. Er schrieb in spanisch und galicisch, sein Werk umfasst Lyrik, Theater und Prosa ebenso wie Übersetzungen. Mehrere Literaturpreise wurden ihm zugesprochen. Er schöpfte immer wieder aus der galicischen Sagenwelt, seine Protagonisten bewegen sich in einer Welt, die durchdrungen ist von Magie und phantastischen Überschreitungen der Realität. Leider sind nur sehr wenige seiner Werke ins Deutsche übertragen worden. 25. Januar 2025 |
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