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Jürgen Kaube: Lob des Fußballs Jürgen Kaube
Lob des Fußballs. Mit zwölf Zeich­nungen von Philip Waech­ter.
Verlag C.H. Beck 2018, 126 Seiten
ISBN 978 3 406 70050 7

Vor das Lob stellt Kau­be – als Her­aus­ge­ber der FAZ für das Feuille­ton zuständig [1] – ein paar Fra­gen: Wodurch unter­schei­det sich Fußball von an­de­ren Sportarten? Wo­rin liegt sein Erfolg be­grün­det? Kann man die Gründe für den Sieg ei­ner Mann­schaft ana­lysieren und für zukünftige Spiele nutz­bar ma­chen?

Auf sehr geistreiche Weise nä­hert sich Kaube diesen Fra­gen mit der Erfahrung und dem Er­in­ne­rungs­schatz eines ein­ge­fleisch­ten Fuß­ball­fans [2]. Für jede Ant­wort findet er Ge­gen­bei­spie­le und genau da­rin sieht er die Fas­zi­na­tion des Fuß­balls: In seiner Un­be­re­chen­bar­keit, in ma­gi­schen Mo­men­ten, die den An­hän­gern in Er­in­ne­rung blei­ben ein Le­ben lang. Er ana­ly­siert die ver­schie­de­nen Vor­stel­lun­gen von Raum, die es in der Fuß­ball­ge­schich­te ge­ge­ben hat und die sub­jek­tive Wahr­neh­mung von Zeit. Er be­fasst sich mit veränderten tak­ti­schen Kon­zep­ten nach der Ein­füh­rung des Abseits und im­mer wie­der führt er Bei­spie­le an, in denen Spieler über sich hin­aus­ge­wach­sen sind, Ku­rio­si­tä­ten (wie Ma­ra­do­nas Hand Got­tes), die in die Chro­nik des Fuß­balls ein­ge­gan­gen sind, spek­ta­ku­lä­re Spiele und Er­geb­nis­se, die My­then des Spiels, die von den Vä­tern auf die Söhne (und zu­neh­mend auch auf die Töch­ter) wei­ter ge­ge­ben wer­den.

Ein unterhaltsames Buch, das man sich an einem lauen Som­mer­nach­mit­tag an einem Stück zu Gemüte führen kann.

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1. Er ist außerdem Mitglied in der Deutschen Aka­demie für Fußball-Kul­tur.

2. Er selbst ist Anhänger von Wer­der Bremen.

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20. Juli 2020

Fußball

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