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Geschichten schreiben Geschichte. Und umgekehrt. Die Verschränktheit von Literatur und Gesellschaft, von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, beschreibt Manguel am Beispiel einiger Werke der Weltliteratur. Vom Gilgamesh-Epos über Don Quijote bis zu Jack Londons "Mordbüro" reicht die Spanne seiner Untersuchung und der Auswirkungen auf die Geistesgeschichte. Und umgekehrt. Literatur ist immer eingebettet in ihr gesellschaftliches Umfeld, selbst wenn sie wie ein Fremdkörper wirken mag. Selbst wenn sie Geschichten erzählt, die weit über die jeweilige Gegenwart hinaus reichen. Er beklagt die Verflachung und Durchkommerzialisierung der literarischen Produktion und diagnostiziert auch hier Auswirkungen gesellschaftlicher Art. "Die Industrie muss uns unsere Dummheit erst anerziehen, denn Dummheit ist uns nicht von Natur aus gegeben. Im Gegenteil, wir kommen als intelligente Geschöpfe, neugierig und begierig nach Unterweisung zur Welt. Es bedarf schon eines immensen Aufwands an Zeit und Mühen, individuell wie kollektiv, um unsere intellektuellen und ästhetischen Fähigkeiten, unser kreatives Empfinden und unseren Sprachgebrauch abzustumpfen und schließlich zu ersticken." Alberto Manguel, ein Ethnograph des Lesens, hat diese Texte, die einer Vorlesungsreihe, den CBC Massey Lectures, entstammen, für die Buchausgabe neu überarbeitet und erweitert. 20. März 2020 → Alberto Manguel: Tagebuch eines Lesers → Sprache |
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